Bronze bei den Sofia Open für Folgmann
Folgmann, die aktuelle Nummer 3 der Weltrangliste, wurde auf 1 gesetzt. Sie traf nach einem Freilos in der ersten Runde auf die strake Tschechin Dominika Hronova. Die Nationalkämpferin aus Tschechien, die normalerweise in der -49kg Klasse startet, war Trainer Björn Pistel und seiner Athletin bekannt. Vorangegangene Kämpfe konnte die Nettetalerin zwar für sich entscheiden, jedoch war es immer knapp und die Tschechin hat sich in den letzten Jahren stark voran gearbeitet und ihren Vorkampf gegen Rumänien vorzeitig mit 20:0 gewonnen. Folgmann zeigte sich jedoch mental und physisch stark im ersten Kampf und konnte Hronova verdient mit 5:3 besiegen. Dabei leitete ein schöner Kopftreffer aus dem vorderen Bein den Sieg ein. Im Viertelfinale traf sie dann auf die Polin Izabella Krajewska, die im Achtelfinale gegen Spanien mit ihrem starken und dynamischen vorderen Bein beeindruckte. Der Matchplan von Pistel ging über weite Strecken des Kampfes optimal auf und Folgmann konnte das vordere Bein von Krajewska komplett kontrollieren. Am Ende der dritten Runde führte eine kleine Nachlässigkeit dazu, dass ein Kick durchkam und den Ausgleich zum 3:3 brachte. So musste der Golden Point in der 4. Runde entscheiden. Hier drückte Folgmann nun auf die Entscheidung und machte nach einigen Versuchen den entscheidenden Westentreffer und zog ins Halbfinale ein. Im Halbfinale traf die Nettetalerin auf die Spanierin Laura Rodriguez Marquina, die in der Vorrunde Julia Ronken besiegte. Der Matchplan vom Gespann Folgmann Pistel ging in der ersten Runde nicht auf und Folgmann musste gleich einige Treffer hinnehmen und kam selbst nicht in den Kampf, sodass es nach der ersten Runde bereits 0:10 für die Spanierin stand. Eine Umstellung in der zweiten Runde funktionierte besser und Folgmann unterbrach die Angriffspower zumindest, jedoch ohne selber zum Punktgewinn zu kommen. In der letzten und entscheidenden Runde drehte Folgmann dann noch mal nach gewohnter Manier auf und kam Punkt für Punkt heran. Ein krachender Kopftreffer zum 7:11 war jedoch der letzte Treffer und der Kampf ging knapp verloren. Trotz dieser Niederlage im Halbfinale war es ein gutes Turnier für die Kämpferin vom Niederrhein, die nach dem langen Lockdown und den turbulenten Wochen nach den enttäuschenden Nominierungskämpfen für die Europameisterschaften mit einer starken Leistung auf internationalem Parkett geantwortet hat. „Bronze“, erklärt Folgmann, „da geht noch mehr! Allerdings bin ich zufrieden, dass ich meine Leistung wieder abrufen konnte. Ärgerlich, dass ich als 3. der Weltrangliste nicht zur Europameisterschaft fahren kann, denn dort würde ich mit Sicherheit wieder an Position 1 oder 2 gesetzt werden und hätte gute Chancen auf eine Medaille. Aber leider waren die Regularien in diesem Jahr so, dass ein einziger Kampf darüber entschieden hat, wer fährt, und den habe ich verloren. Das habe ich jetzt abgehakt und schaue nach vorne. Die Antwort habe ich, denke ich, mit der Bronze-Medaille gegeben.“