Im Baden-Württembergischen Ochsenhausen startete Folgmann in diesem Jahr nicht in ihrer gewohnten Gewichtsklasse -53 kg. Grund dafür war, dass Folgmann bereits ihre Credits für die diesjährigen Europameisterschaften ihrer -53er Klasse schon mehr wie erfüllt hat. Daher entschieden sich Trainer Björn Pistel und Folgmann dafür, die Klasse -57kg bei den Deutschen Meisterschaften in Angriff zu nehmen, um sich aus taktischen Gründen auch in dieser Klasse eine Option für die Europameisterschaften zu sichern. Am Ende sollte der Erfolg den Beiden recht geben, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Auf dem Weg dahin traf die Nettetalerin nach Freilos in der Vorrunde im Achtelfinale auf die Stuttgarterin Leah Karmely. Nach kurzzeitigem Rückstand von 0:4 in der ersten Runde fing sich Folgmann sehr schnell und drehte die Runde zu ihren Gunsten. Runde zwei ging dann vorzeitig an Folgmann. 

Diesem souveränen 2:0 Ergebnis nach Runden folgte das hochkarätige Viertelfinale gegen Ashley Sosna aus Wuppertal. Die amtierende Deutsche Jugendmeisterin und ehemalige Vizekadetten Europameisterin Sosna war eine sehr ernst zu nehmende Kontrahentin für Folgmann. Die Seenstädterin war aber von der ersten Sekunde an voll fokussiert und holte sich die erste Runde beeindruckend klar mit 12:0 Punkten. In der zweiten Runde drehte der aufstrebende Youngster Sosna stark auf. Es kam zwischen den beiden Bundeskaderathletinnen zu vielen spektakulären Situationen, in denen ein Schlagabtausch auf den anderen folgte. Die Führung wechselte in der ersten Phase der zweiten Runde immer wieder, bis sich Folgmann in der zweiten Runde mit erstklassigen Körper- und Kopftreffern zum 23:15 Rundengewinn durchsetzen konnte. 

Im Halbfinale traf die Athletin vom Landesstützpunkt Nettetal auf Marbele Pfaff aus Sachsen. Von der ersten Sekunde an setzte Folgmann Pfaff enorm unter Druck und setzte Punkt für Punkt bis zur deutlichen 15:0 Führung. An der Stelle nahm Folgmann den Druck aus, da es ab dem Halbfinale kein Point Gap mehr gibt, welches die Runde nach 12 Punkten Abstand vorzeitig entscheidet. So war dies auch der Endstand zum Rundengewinn. Die zweite Runde war ein Ebenbild, in die Folgmann ebenso fulminant startete und sich schnell eine deutliche Führung sicherte. Am Ende konnte sie sich wieder den Luxus erlauben, ein paar Körner zu sparen für das Finale und gewann die Runde mit 13:1. 

Im Finale traf sie auf die Saarländerin Angelina Hüsch, die in der Vorrunde die Nettetalerin Frieda Steinkühler knapp besiegen konnte. Das Team Folgmann/Pistel war über die Stärke von Hüsch im Bilde und baute den Matchplan entsprechend auf. Folgmann war auch im Finale wieder on Point und gewann die erste Runde mit 11:0. Auch in der zweiten Runde setzte sie Vorgaben des Trainers optimal um und setze neben Westentreffern auch zwei perfekt ausgeführte Kopftreffer gegen die nun stärker aufkämpfende Saarländerin Hüsch. Mit 13:5 entschied Folgmann auch diese Runde für sich und wurde Deutsche Meisterin der 

-57 kg Klasse, ohne eine einzige Runde im gesamten Turnier herzugeben. Ein herausragender 10. Deutscher Meistertitel für die Ausnahmeathletin der TG Nettetal. 

Antonia Beck erkämpfte sich in der Klasse -62 kg einen respektablen 5. Platz. Nach souveränem Sieg in der Vorrunde mit 2:0 Runden traf sie im Viertelfinale auf die erfahrene und absolute Topfavoritin der Klasse Anna Lena Frömming. Von der ersten Sekunde spürt man, dass Beck sich viel für den Kampf vorgenommen hatte und dies auch auf die Matte brachte. Sie lieferte der Bundeskaderathletin und spätere Deutsche Meisterin über beide Runden einen tollen Figtht, in dem sie ständig am Rundensieg schnupperte und beide Runden nur sehr knapp mit 0:3 und 0:4 hergeben musste. Trotz der Niederlage eine Leistung auf die Beck und ihr Trainer Pistel stolz sein können. 

 

Bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend am Vortag erkämpften sich Alpaslan Öksüz