Silber in Tallinn
Folgmann war in Tallinn in der Gewichtsklasse -53kg an Position 2 gesetzt und hatte ein Freilos in der ersten Runde. Im Viertelfinale traf sie auf Jade Theresa Castillo, die Dänin trumpfte in ihrem Vorkampf stark auf, so dass Folgmann sich auf einen harten Kampf einstellen musste. In der ersten Runde ließ Folgmann Castillo keine Chance und setzte Punkt für Punkt zum klaren Sieg der ersten Runde mit 11:2. In der zweiten Runde gab die Dänin gut eingestellt alles, um dem Kampf eine Wendung zu geben und ging zunächst in Führung. Folgmann baute aber wieder ihre Angriffswellen auf und konterte brillant zum 15:10. Mit einer guten Leistung und 2:0 Runden zog Folgmann ins Halbfinale ein. Hier traf sie auf die Bulgarin Selen Gunduz. Die erste Runde musste Folgmann gegen die starke Bulgarin hergeben mit 1:4, nicht zuletzt, weil sie zu viele Fausttreffer kassiert hat. In der zweiten Runde kämpfte sich Folgmann nach Rückstand wieder zurück in den Kampf. Eine taktische Umstellung zu Beginn der Runde und ein Kopftreffer brachten die Wende. Am Ende war es jedoch denkbar knapp. Beim Stand von 5:5 war der Vorteil und der damit verbundene Rundengewinn, aufgrund eines Kopftreffers, bei Folgmann. Die letzte Runde gehörte dann der Nettetalerin. Folgmann konnte auf ihre gewohnte starke Physis, 2 Wochen nach ihrem Urlaub, zurückgreifen. Die Bulgarin war der Angriffspower immer weniger gewachsen. Mit 10:5 ging die letzte und entscheidende Runde verdient an Folgmann. Nach diesem intensivem Kampf gegen die Bulgarin hieß es jetzt schnell für das Finale zu regenerieren, welches schon drei Kämpfe später stattfand. Hier traf Folgmann auf die an 1 gesetzte Deutsche Ela Aydin. Die beiden Bundeskaderathletinnen kennen sich nun schon aus etlichen Begegnungen und von unzähligen Kaderlehrgängen. Folgmann begann die erste Runde zu verhalten und zu abwartend. Dies nutzte Aydin sofort aus und ging in Führung. Ein Kopftreffer aus dem nichts von Aydin, welcher den Kopfschutz nicht berührt hatte, aber eine Wertung ausgelöst hat, brachte die Vorentscheidung zum deutlichen Endstand von 0:9. In der zweiten Runde hatte sich Folgmann berappelt und zeigte wieder ihre Stärke aus den Vorkämpfen. Beide Athletinnen neutralisierten sich jedoch gegenseitig. Am Ende war es sehr knapp und Fortuna kippte ihre Waage leicht auf die Seite der Bayerin. Mit 2:3 musste Folgmann auch diese Runde hergeben. Damit sprang wieder Silber raus beim zweiten Internationalen G-Turnier in Folge. "Bis auf die erste Runde im Finale war es eine super Performance von Madeline zwei Wochen nach ihrem Urlaub", erklärt Trainer Björn Pistel und ergänzte, "Ihre Physis ist top und macht Lust auf mehr. Gegen Ela hätten wir natürlich gerne gewonnen, gerade im nationalen Vergleich, aber gegen sie ist es immer schwer und eng, daher sind wir zufrieden mit der Leistung und sind hungrig nach mehr für die kommenden Turniere."
Frieda Steinkühler,-57kg, war nach ihrer Medaille bei den British Open sehr motiviert und wollte unbedingt an diese Leistung anzuschließen. Dies gelang ihr auch und sie zeigte einen tollen Kampf gegen die Ukraine. Leider waren die Kampfrichter in vielen Situationen bei Fauststößen nicht in unserer Ecke. In Summe gab es sieben Fauststöße und Punkte für die Ukraine und keinen für Steinkühler. Dieses Ungleichgewicht machte am Ende leider den Unterscheid. Die Runden gingen ganz knapp verloren mit 5:6 und 3:4. Echt schade, sie hätte auf jeden Fall mit ihrer Leistung die nächste Runde verdient.
Antonia Beck, -62kg, wartet weiterhin auf ihren ersten internationalen Erfolg bei den Damen. Aber es ist ein Prozess, in dem sie sich befindet. Sie traf im ersten Kampf auf die an 3 gesetzte starke und erfahrene Norwegerin. Sie gab alles und bot einen guten Kampf, musste sich aber der erfahrenen Kontrahentin in zwei Runden geschlagen geben.
"Insgesamt ein Ergebnis, das für mich auf jeden Fall Lust auf die kommenden Aufgaben macht, Warschau Open in 2 Wochen. Trainingseinstellung und der Spirit im täglichen Training sind herausragend. Dies trägt die Athletinnen natürlich gezogen durch Folgmann, die als Leitbild und Führungspersönlichkeit voran geht.", resümmierte Trainer Pistel.