Silber bei den Austrian Open
An Platz 1 gesetzt traf die Athletin aus Nettetal nach Freilos in der ersten Runde in ihrem ersten Kampf auf die Niederländerin Sara Mouch. Folgmann kam gut in den Kampf und hatte die Niederländerin von der ersten Minute an unter Kontrolle. Ihre Techniken fanden auf Weste und Kopfschutz ihr Ziel, sodass am Ende der zweiten Runde vorzeitig der Kampf mit 22:1 entschieden war.
Im Achtelfinale kam es zur Neuauflage des Halbfinals der diesjährigen Deutschen Meisterschaften gegen Asli Coskun aus Bayern. Entgegen dem Kampf bei den Deutschen Meisterschaften, den Folgmann nur ganz knapp gewinnen konnte, verlief der Kampf in der Olympiaworld in Innsbruck deutlich besser zugunsten der Seenstädterin. Folgmann baute ihr druckvolles Angriffs-Taekwondo von Beginn an auf und verhinderte gleichzeitig gekonnt, dass die Bayerin ihre Angriffspower entfalten konnte. Man spürte, wie Coskun zunehmend verzweifelte, da Folgmann kaum Fehler machte. Am Ende stand ein deutlicher 22:10-Sieg auf dem Scoreboard und Folgmann zog ins Viertelfinale ein.
Hier traf sie auf die starke Österreicherin Lea Höglinger. Sie hatte in diesem Jahr bei vielen Turnieren mit starken Leistungen und vielen Medaillen auf sich aufmerksam gemacht. Der Weg zur Medaille erwies sich als das harte Brett, das Folgmann und Pistel bohren mussten, um eine Medaille zu erreichen. Die Sportstudentin aus Nettetal nahm gekonnt das starke vordere Bein von Höglinger aus dem Spiel und schaffte es ihrerseits immer wieder, nach druckvollen Passagen zu punkten. Es war ein enger und spannender Kampf, bei dem Folgmann jedoch immer die Oberhand behielt und am Ende mit 11:5 die Medaille einfuhr. Der Siegesschrei am Ende des Kampfes zeigte, welcher Druck von der Nationalkämpferin in diesem Moment abfiel. Dies war die langersehnte Medaille nach einer langen Durststrecke. Der Einzug ins Halbfinale gegen die Kroatin Helena Dujmic setzte noch einmal neue Energie frei und Folgmann war in der Lage, nochmal eine Schippe drauf zu legen. Gegen die starke Kroatin, die durch ihre Angriffspower und Gefährlichkeit für Kopftreffer bekannt ist, gelang Folgmann ein nahezu perfekter Kampf. Folgmann kämpfte stark und konterte ein ums andere Mal die starken Angriffsaktionen von Dujmic aus. Am Ende war es ein deutlicher 22:6-Sieg für Folgmann. Dass es so deutlich würde, hätte Folgmann vor dem Kampf nicht gedacht, wusste sie doch um die Stärken der Kroatin.
Im Finale traf Folgmann auf die Chinesin Ju Zuo, die ein bockstarkes Turnier bis ins Finale abgeliefert hatte. In der ersten Runde war Folgmann noch deutlich zu passiv und ging mit zu viel Respekt in die Partie, was Zuo sofort für sich ausnutzte und Folgmann mit einem deutlichen Rückstand von 0:13 Punkten in die zweite Runde ging. Hier trat Folgmann jetzt deutlich selbstbewusster auf und hielt stark dagegen. Allerdings musste sie akzeptieren, dass die Chinesin an diesem Tag einfach die Stärkere war und in fast allen Situationen die besseren Antworten fand, sodass der Kampf nachher trotz aller Bemühungen deutlich verloren ging.
Es ist eine starke Silbermedaille, die für den Grand Prix in der nächsten Woche den richtigen Rückenwind gibt. Trainer Pistel resümiert, „Das war ein ganz wichtiger Erfolg und regelrechter Befreiungsschlag, der nach der guten Leistung der letzten Monate und harten Trainingsarbeit fällig war. Ich bin mit der Leistung meiner Athletin sehr zufrieden und freue mich auf die beiden kommenden Herausforderungen mit dem Grand Prix, bei dem die besten 32 Athletinnen der Olympischen Gewichtsklassen antreten, und den Luxemburg-Open in zwei Wochen.“
